Wie standen wohl die Germanen zu Homosexualität? Natürlich ist der Begriff Germane durch den Missbrauch der rechten Szene sehr geprägt. Da verwundert es auch nicht, dass häuf und gerne eine Stelle aus den Werken von Tacitus zitiert werden, in denen davon berichtet wird, dass die Germanen Homosexuelle im Sumpf versenken würden.
Der germanische Stamm der Heruler hingegen praktizierte wohl die Päderastie (Knabenliebe). Die jungen Männer standen wohl den älteren germanischen Kriegern solange zur Seite, bis die sich im Kampf oder der Jagd selbst als vollwertige Männer behaupten konnten. Das selbe wird von dem Volksstamm der Taifali (Goten) berichtet.

Unter den germanischen Stämmen gab es den Brauch der Männerbünde. Diese bestanden hauptsächlich aus den nicht erbberechtigten Söhnen. Aus den Reihen dieser Männerbünde kamen die gefürchteten Krieger, die sich in Wolfs- oder Bärenfelle gekleidet mit Hilfe schamanischer Riten in reißende Tiere verwandelten. Da der Umgang der Krieger dieser Kriegerbünde mit Frauen war streng untersagt. Wie auch in der heutigen modernen “Macho”-Gesellschaft, ist der passive Part der homosexuellen Praktiken als weibisch abgestempelt.

Interpretationen germanischer Mythen durch die Religionswissenschaft weisen auf, dass dem Kriegs- und Totengott Odin wie auch seinem Widersacher Loki ab und an eine bisexuelle Komponente zugeschrieben wird. Als Beispiel dafür kann man die Geschichte um die Wanen benennen. Von den Muttergottheiten lernt er die Zauberkunst (seidr), durch die er die Runen verstehen lernt. Um mit seinem Samen auch die Quelle seiner Kraft nicht zu verlieren, trank er den Samen der Gehängten, die ihm zu Ehren geopfert wurden.

Die “Novizen” und Initiationsriten sind anerkannte Traditionen. Also kann man auch davon ausgehen, das bestimmte Formen der Homosexualität nicht nur anerkannt waren, sondern auch gefördert wurden.

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Snowwulf