Immer wieder lese ich in Foren, Büchern und in den sozialen Medien die Kontroverse über Drogen in der Spiritualität. Interessant jedoch finde ich, dass immer nur über bewusstseinserweiternde Drogen diskutiert wird, jedoch nicht über die weithin akzeptierten Alltagsdrogen, wie z.B.: Alkohol, Zigaretten oder Medikamente. Warum ist das Deiner Meinung nach so? Ich glaube, weil gesellschaftlich gerade der Alkohol zu unserem Alltag gehört und geschichtlich auch seinen etablierten Platz gefunden hat. Dennoch würde ich Dir gerne einen kleinen Denkanstoß geben. Gedankennahrung, statt eines Trank des Vergessens.

Der spirituelle Alltag mit Alkohol 🥃

Es ist kaum möglich sich in unserer Gesellschaft zu bewegen, ohne irgendwann in guter Gesellschaft ein Glas mit etwas alkoholischem Angebote zu bekommen. Statistisch trinkt jeder Deutsche pro Tag fast 20 Gramm Alkohol. Viele Jugendliche trinken ihren ersten Alkohol durchschnittlich im Alter von 14,9 Jahren. Gerade durch unsere christliche sozialisiation liegt der Konsum von Bier und Wein besonders hoch. Wie war es bei Dir?

  • 105,9 Liter Bier 🍺
  • 20,5 Liter Wein 🍷
  • 5,4 Liter Spirituosen 🍸
  • 3,7 Liter Schaumwein/Sek 🥂

Die Frage jedoch dabei für mich ist, warum machen wir das? Was ist der Grund, dass wir uns spirituell gesehen, mit über 20 Gramm Alkohol am Tag, in einen so ausreichenden „Beneblungszustand“ begeben, damit wir nicht mehr voll und ganz die Konsequenzen unseres Handelns abschätzen können? Dies ist doch eine selbstzerstörerische Art, die dem Geiste und der Seele nicht gut tun können.

Eine hilfreiche Formel lautet deshalb: Spiritus contra Spiritum (🧠 Geist anstelle von Weingeist🍷).“

Die Arbeit und der Alkohol 🍹

Auch ich kenne es, dass man als spiritueller Mensch immer wieder in einem ständigen Wechsel der Selbsterkenntnis steht. So ist es z.B.: häufig gesellschaftlich erwünscht, dass man bei einem Geschäftsabschluss mit einem Glas Hochprozentigen anstößt, oder zur Firmenfeier mit den Kollegen ein Bier in geselliger Runde trinkt. Ich persönlich finde das weder verwerflich noch schlimm. Dennoch ist es wichtig, dass Du Dir bewusst darüber bleibst, welche spirituelle Auswirkungen es auf Dich und Dein Umfeld hat und wie es enden kann.

Die Bedeutung von Alkohol 🍶

Das Wort Alkohol an sich, hat seine sprachlichen Wurzeln wohl im arabischen Wort al-kuhl (الكحل), dass im spanischen sich dann wohl zu al-kuhúl weiterentwickelte. Eigentlich wurde damit wohl ein feines Antimonpulver bezeichnet, mit dem man kosmetisch die Augen schwärzte. Gerde im 16. Jahrhundert wurde aber mit dem Wort auch häufigdas Destillat von Wein bezeichnet, die Essenz. Man könnte auch von etwas Feinem oder Subtilem sprechen. So kam auch die Verbindung von etwas flüchtigem, wie einem Pulver, zu etwas noch flüchtigerem, wie dem Alkohol zu der spirituellen Deutung des Geistes. Der aktuelle arabische Name für Alkohol (Ethanol) ist الغول al-ġawl und bedeutend soviel wie „Geist“ oder „Dämon“.

Die Sucht nach Alkohol – Alkoholismus 🍻

Gerade Menschen, die sich spirituell nicht gefunden haben, sich verloren fühlen oder einfach einen Anker suchen, sind anfällig dafür, sich dem Geist im Alkohol zu ergeben. Siehe es, als Zwiegespräch des Menschen, mit dem Geist im Alkohol. Wenn Dein Geist geschwächt ist, durch Trauer oder dunkle Gefühle, dann kann es passieren, dass Du Dich dem Gespräch mit dem Geist aus dem Alkohol einlässt. Bei einer schönen Gelegenheit, flüstert Dir der Geist des Alkohols manchmal witziges, manchmal albernes oder dummes ins Gewissen.

„Alkohol konserviert alles, ausgenommen Würde und Geheimnisse.“ Zitat: Robert Lembke

Es kann aber genauso sein, dass er Dir Übermut und Dummheiten einredet. Dies ist der Moment, an welchem er Dich anfängt zu manipulieren. Sobald er diesen Schritt getan hat, ist der nächste nicht mehr alt zu weit. Denn sobald Du anfängst Dich für etwa zu schämen, was Du im betrunkenen Zustand getan hast, flüstert er Dir ins Gewissen, dass Du nur mit Ihm das alles vergessen kannst. Das ist der Moment, an welchem der Alkohol über Dich besitzt ergreifen kann.

Alkohol als Ratgeber 🍸

Viele Heiler nutzen den Geist des Alkohols als Ratgeber und das Getränk an sich als Opfergabe. Zu erkennen ist aber, dass dabei der Alkohol nicht getrunken wird, sondern immer wieder ausgespieen. Der spirituell Wissende nimmt also nicht den Geist in sich direkt auf, sondern er geht mit ihm nur in ein Gespräch. Denn die Gefahr ist immer gegeben, dass der Geist im Alkohol stärker ist und sich dem Körper bemächtigt. Alkohol ist also kein guter Ratgeber, auch wenn es allgemein hin heisst, dass Betrunkene und Kinder die Wahrheit sagen. Spätestens, bei einem „Filmriss“ ist jedoch Dein eigener Geist nicht mehr an der Oberhand.

Alkoholismus und Verwandtschaft 🍷

Menschen, die dem Geist im Alkohol verfallen sind, merken leider viel zu oft nicht, wie sie Einfluss auf die Verwandtschaft und Freunde nehmen. Der Alkohol spricht aus Ihnen und bringt sie immer noch dazu, alles zu tun, um an noch mehr Alkohol zu gelangen. Leider habe ich aus eigener Erfahrung heraus leidlich erkennen müssen, dass man Alkoholikern nicht helfen kann, so lange sie dem Alkohol hörig sind und sich nicht helfen lassen wollen.

Die Wirkung von Alkohol auf Deinen Körper 🍺

Da Alkohol ein Zellgift ist und sehr schnell in die Blutbahn gelangt, ist es für den Menschen äusserst schädlich, wenn es in großen Mengen aufgenommen wird. Beim Abbau des Alkohols, verbraucht Dein Körper Unmengen an wertvollen Salzen und Spurenelemente und extremst viel Deiner Lebensenergie. Eine starke Übersäuerung ist die Folge und einhergehend ein kraftloser Zustand. Alkoholiker sterben statistisch gesehen rund 20 Jahre früher als andere Menschen. Aber nicht nur Dein physischer Körper wird leiden, sondern auch Dein spiritueller Körper. Das Gleichgewicht Deiner Energie wird zerstört und Dein spiritueller Leib versucht dies schon fast zwanghaft wieder zu korrigieren. Deshalb trennt sich Dein Geist vom Körper und der Verfall und die Sucht nach dem Geist im Alkohol wird immer stärker – ein wahrer „Teufelskreis“.

Mein Tipp zum Umgang mit Alkohol 🍶

Wenn Du Hilfe suchst, egal ob für einen geliebten Menschen aus Deiner Umgebung oder vielleicht sogar für Dich, so fass Dir ein Herz und finde den Mut Dein Leben wieder in die eigene Hand zu nehmen und nicht im Zwiegespräch mit dem Geist im Alkohol zu verfallen. Es wartet so viel mehr da draussen auf Dich, als der nächste Schluck. Jedem wird Hilfe zuteil, der nur danach fragt und sie auch redlich verdient. Die Kräfte der Elemente werden mit Dir sein.

GedankenNahrung zum Thema Alkohol

“Warum trinkst Du?” fragte ihn der kleine Prinz.
“Um zu vergessen”, antwortete der Säufer.
“Um was zu vergessen?” erkundigte sich der kleine Prinz, der ihn schon bedauerte.
“Um zu vergessen, dass ich mich schäme”,
gestand der Säufer und senkte den Kopf.
“Weshalb schämst Du Dich?” fragte der kleine Prinz, der den Wunsch hatte, ihm zu helfen.
“Weil ich saufe!” endete der Säufer und verschloss sich endgültig in sein Schweigen.
Und der kleine Prinz verschwand bestürzt.
Die großen Leute sind entschieden sehr, sehr wunderlich,
sagte er zu sich auf seiner Reise.
(Zitat: Antoine de Saint-Exupéry, aus „Der kleine Prinz“)

Hilfe zur Selbsthilfe

Die Bezeichnung des Geistes im Alkohol ist eine Metapher für die Willensschwäche eines Menschen, der Energie gegenüber, die ihn zerstört. Es ist nicht der Versuch einer Erklärung, sondern die Möglichkeit etwas besser die Situation zu verstehen. Bitte versuche immer die Lösung mit Hilfe eines Facharztes und professioneller Hilfe zu erwirken. Alkoholismus ist nicht gut und nicht einfach, aber es gibt Hilfe!